Neurologie

Wann muss ich zum Neurologen?

24-06-22
Wann muss ich zum Neurologen?

In unserem Beitrag erfahren Sie, womit sich ein Neurologe befasst, welche Erkrankungen am See-Spital am häufigsten behandelt werden und wie sich Diagnose und Behandlung in den letzten Jahren verändert haben.

8 Minuten
Melanie Roche
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Neurologie am See-Spital

Die Neurologie des See-Spitals gehört zur Inneren Medizin und wird von Dr. Marco Frank, Leitender Arzt Neurologie geleitet. Zusammen mit seinem Team befasst er sich mit allen neurologischen Krankheiten – ob ambulant, stationär oder über Notfall eintretend. Das Team der Neurologie wird durch die Partnerschaft mit dem NeurozentrumHorgen gestärkt. Gemeinsam verfolgen sie eine umfassende und moderne Diagnostik auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft. Gepaart wird das Angebot durch eine fachübergreifende und interdisziplinären Zusammenarbeit unter den Ärzten.

Was ist Neurologie?

Die Neurologie ist ein Fachgebiet der Inneren Medizin, welche sich mit dem Nervensystem und der Muskulatur beschäftigt. Zum Nervensystem gehören das Gehirn, das Rückenmark sowie die peripheren Nerven. Unter dem peripheren Nervensystem verstehen wir alle Nerven ausserhalb des Gehirns und Rückenmarks. Es sind die Nerven, welche Kopf, Gesicht, Augen, Muskeln und Ohren mit dem Gehirn verbinden – diese haben die Aufgabe Informationen aus der Umwelt an das Gehirn und Rückenmark weiterzuleiten. Das Gehirn und das Rückenmark gehören zum so genannten zentralen Nervensystem und sich unser lebenswichtiges Steuerungszentrum. Es steuert und regelt alle Körperfunktionen, von der Atmung über die Bewegung bis hin zur Verdauung. Entsprechend befasst sich eine Neurologe, bzw. eine Neurologin mit den Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der Muskulatur.

Dr. Frank in einer Besprechung mit einer Patientin

Wann muss ich zum Neurologen?

Ein Untersuch bei einem Neurologen, einer Neurologin dienen dazu, Krankheiten des Nervensystems zu erkennen. So sind Missempfindungen einzelner Körperteile, Lähmungserscheinungen, Stand- oder Gangunsicherheiten, ungewöhnliche Kopfschmerzen oder Veränderung der Bewusstseinslage Anzeichen für einen Untersuch bei einem Neurologen, bzw. bei einem Hausarzt, einer Hausärztin. Denn zum grössten Teil werden neurologische Untersuchungen durch eine Hausarzt, eine Hausärztin überwiesen.

Die Diagnose einer neurologischen Krankheit gleicht einer Detektivarbeit, so Marco Frank. Dazu spielt die erste Grundbefragung, die so genannte Anamnese eine sehr wichtige Rolle und gibt bereits ausschlaggebende Angaben. Im Anschluss folgt eine ausführliche neurologische Untersuchung, in welcher die Funktion des Nervensystems überprüft wird. Körperliche Reflexuntersuchungen mit Stimmgabeln aber auch Lampen zum Ausleuchten unterstützen diese detaillierte Diagnosestellung. Durch die ausführliche Anamnese und der körperlichen Untersuchung erhält der Neurologe, die Neurologin eine mögliche Vorstellung der Erkrankung, welche mit einer gezielten Zusatzdiagnostik bestätigt oder verschärft wird.

Dr. Frank untersucht eine neurologische Patientin

Neurologische Erkrankungen

Kopfschmerzen: Kopfschmerzen sind häufige Symptome und können von einfachen Spannungsstörungen über Migräne bis hin zu Hirntumoren, Hirnhautentzündungen oder Hirnblutungen führen. In den meisten Fällen lässt sich aber keine klare Ursache der Kopfschmerzen finden, diese werden als primäre Kopfschmerzen bezeichnet. Wichtig: bei sehr starken ungewöhnlichen und untypischen Kopfschmerzen ist Vorsicht geboten und schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen.

 

Gefässerkrankungen des Gehirns: Durchblutungsstörungen des Gehirns können zu ernsthaften Schäden führen. Das Gehirn ist auf eine ungestörte Sauerstoff- und Blutversorgung angewiesen. Bei Gefässerkrankungen kann es zu Störungen des Zuflusses führen. Unterbrüche des Zuflusses können Schlaganfälle mit Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung zur Folge haben. Eine ähnliche Symptomatik kann auch bei Hirnblutungen hervorgerufen werden. Risiken, welche zu einer Schädigung der Hirnversorgung führen können, sind die gleichen wie bei einem Herzinfarkt: Übergewicht, unbehandelter Bluthochdruck, Rauchen oder auch bekannte familiäre Vorerkrankungen. Wichtig: ein Anzeichen auf einen Hirnschlag ist immer ein Notfall. Rufen Sie in solchen Fällen umgehend die Notrufnummer 144. Denn ja schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto kleiner ist die Chance für Langzeitschäden.

 

Multiple Sklerose: Die Multiple Sklerose ist eine chronische Entzündungskrankheit des Gehirns und Rückenmarks. Die Entzündungen sind die Folge einer Fehlregulation des Immunsystems. Die Multiple Sklerose zeigt sich in den meisten Fällen mit wiederholten Krankheitsschüben. Unterschiedliche Symptome wie Sehstörungen, Lähmungen oder auch Sensibilitätsstörungen sind die Folge.

 

Epilepsie: Die Krankheit ist gezeichnet durch epileptische Anfälle, welche zu Zuckungen von Muskeln oder auch des gesamten Körpers führen – dabei verlieren die Betroffenen oft das Bewusstsein. Die Ursache lieg bei einer übermässigen Aktivität von einzelnen Hirnbereichen, welche zu viele Signale auslösen.

 

Neurodegenerative Erkrankungen: Sind chronische Erkrankungen des Gehirns, welche Durchblutungsstörungen oder Entzündungen auslösen. Die bekannteste und wohl auch häufigste neurodegenerative Erkrankung ist Alzheimer, die vor allem die Hirnrinde betrifft und zu einem fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses und anderer geistiger Fähigkeiten führt. Andere neurodegenerative Erkrankungen betreffen mehrheitlich das Bewegungssystem. So zum Bsp. bei der Parkinson-Krankheit. Diese führt zu einer Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifigkeit und Zittern.

 

Erkrankungen des peripheren Nervensystems: Durch Verletzungen, Unfälle oder mechanischen Druck kann es zu Schädigungen von einzelnen peripheren Nerven kommen. Ein typisches und bekanntes Beispiel ist das Karpaltunnelsyndrom. Durch eine Schwellung des Mittelhandnerves kann es zu Empfindungsstörungen und Schmerzen in der Hand führen – diese kommen von Über- und Fehlbelastungen der Hand.

Dr. Marco Frank, Leitender Neurologe

Fortschritte in der Behandlung von neurologischen Erkrankungen

Die Fortschritte in der Behandlung von neurologischen Erkrankungen ist enorm. Galt die Neurologie früher als ein Fachgebiet, welche Krankheiten genau diagnostizieren konnte, die Krankheiten aber kaum behandeln, haben sich die Grundlagen – glücklicherweise grundlegend geändert. Die Forschung hat grosse Fortschritte gemacht. In der Zwischenzeit stehen bei vielen neurologischen Erkrankungen gute Therapien zur Verfügung. So profitieren Multiple Sklerose Betroffene von fortschrittlichen Behandlungsmethoden, sodass diese den Krankheitsverlauf sehr günstig beeinflussen. Auch in der Diagnose und Behandlung von Hirschlägen stehen die Chancen bei einer frühen Erkennung für Betroffene sehr gut – dies sind immer Notfallsituationen bei denen die Behandlung möglichst ohne Zeitverzögerung begonnen werden sollte. Aber auch für Migränebetroffene, Parkinson-Krankheit oder bei entzündlichen Nervenerkrankungen gibt es heute sehr wirksame Medikamente. Trotzdem gibt es noch immer neurologische Erkrankungen, bei denen es bis heute nicht gelungen ist, wirksame Behandlungsverfahren zu entwickeln. Dazu gehören vor allem die neurodegenerativen Erkrankungen, eine Ausnahme ist die Parkinson-Krankheit, und viele Muskelerkrankungen. Die Forschung bleibt dran und so hoffen wir in den nächsten Jahren auch für die neurodegenerativen Erkrankungen neue Behandlungsmethoden zu finden.

Für Fragen steht Ihnen Dr. Marco Frank uns sein Team jederzeit zur Verfügung:

 

See-Spital
Neurologie
Asylstrasse 19
8810 Horgen
neurologie@see-spital.ch
044 728 15 32 

Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital

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