Geschäftsbericht 2022

Eine Gesundheitsvision für das linke Seeufer wird Wirklichkeit

Geschäfts-bericht 2022

Eine Gesundheitsvision für das linke Seeufer wird Wirklichkeit

Mit der Fertigstellung unseres Neubaus haben wir 2022 das Kernstück des neu entstehenden Gesundheitscampus realisiert.

Interviews

Interview mit Lorenzo Marazzotta

Im Interview spricht Stiftungsratspräsident Lorenzo Marazzotta über die Eröffnung des Neubaus in Horgen, die Umsetzung der Pflegeinitiative sowie die neue Spitalliste 2023.

Im September konnte mir der Eröffnung des Neubaus ein wichtiger Schritt der See-Spital-Strategie realisiert werden. Auf welche Höhepunkte schauen Sie diesbezüglich zurück?

Unbestritten war das Jahr 2022 für das See-Spital in verschiedener Hinsicht gespickt mit Höhepunkten.  Für mich sticht insbesondere die offizielle Eröffnungsfeier unseres Neubaus mit Regierungsrätin Natalie Rickli heraus. Bei strahlendem Herbstwetter konnten wir den Neubau feierlich und mit beeindruckenden Reden eröffnen. Ein grosser Meilenstein für das See-Spital in der Realisierung des Gesundheitscampus.

Auf die offizielle Eröffnung folgte der Tag der offenen Tür für die Bevölkerung. Mit fast 10’000 Besuchenden war dieser Tag ein grosser Erfolg. Ich sah begeisterte Gesichter, neugierige Kinderaugen und unsere Mitarbeitenden, welche voller Stolz Ihre Fachbereiche im Neubau präsentierten.

In den Monaten September und Oktober folgte der schrittweise Umzug der Abteilungen in den Neubau – die Inbetriebnahme klappte reibungslos.

Ein weiteres Highlight war die Anschaffung unseres neuen roboterassistierten Operationssystems Da Vinci. Dank Da Vinci profitieren Patientinnen und Patienten von einer äusserst präzisen und minimalinvasiven Operationstechnik, was die Genesung verkürzt und Schmerzen verringert.

Gibt es auch Rückschläge, welche die Schritte begleitet hatten?

Erfreulicherweise gab es im Zusammenhang mit dem Neubau kaum Rückschläge zu verzeichnen. Der Zeitplan und das Budget haben wir eingehalten.

Der Zwischenfall mit den statischen Problemen wurde beseitigt, unser Zeitplan erlitt dadurch keine Verzögerung.

In Bezug auf unser geplantes Medical Center müssen wir aufgrund Einsprachen eine Baustart-Verzögerung in Kauf nehmen. Wir sind jedoch positiv gestimmt, dass das Baurekursgericht im Sinne des See-Spitals entscheiden wird.

Die Strategie des See-Spitals sieht vor, sich mit der Verwirklichung des Gesundheitscampus auf den Standort Horgen zu fokussieren. Wie weit sind Sie mit der Strategie und welche nächsten Schritte stehen an?

Mit der Eröffnung des Neubaus haben wir eine wichtige Etappe erreicht. Aktuell laufen weitere Bauten zur Finalisierung des Gesundheitscampus am Standort Horgen. Der Trakt B wird bis 2024 umgebaut. Darin werden sich die Frauenklinik, die Physio- und Ergotherapie sowie weitere Ambulatorien befinden. Weiter ausstehend ist der Bau des Medical Centers, welches unsere Onkologie, die chinesische Medizin, aber auch unsere Kooperationspartner in einer modernen Infrastruktur beherbergen wird.

Zudem fokussieren wir uns auf die Umsetzung der Pflegeinitiative. Auf Januar 2023 freuen wir uns, für unsere Mitarbeitenden der Fokusgruppe mit einer Lohnerhöhung von 6%, einer Teuerungszulage von 2% sowie einer Erhöhung der Nachtzulage um 22% wichtige erste Schritte zu realisieren.

Ein weiterer wegweisender Aspekt in der Umsetzung des Gesundheitscampus ist unsere Ein-Standort-Strategie. Dabei legen wir Wert darauf, dass Synergien genutzt, Abläufe optimiert und die Wege für die Mitarbeitenden wie auch Patient*innen kürzer werden.

Auf welche Herausforderungen blickt die Stiftung See-Spital im Jahr 2022 zurück?

Der Personalmangel –  insbesondere der Fachkräftemangel in der Pflege – hat uns im 2022 stark beschäftigt. Inflation und Wirtschaftskrise und die dadurch steigenden Preise gehen auch nicht spurlos am See-Spital vorbei.

Im letzten Jahr hat die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich die neue Spitalliste veröffentlicht, welche ab 2023 gilt – welches sind die positiven, welches die negativen Punkte für das See-Spital?

Wir freuen uns, dass wir sämtliche Leistungsaufträge, auf welche wir uns beworben haben, auch erhalten haben. Darüber hinaus konnten wir alle Leistungsaufträge von Kilchberg an den Standort Horgen transferieren, sodass wir weiterhin ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen für die regionale Bevölkerung anbieten können.

Leider haben wir den Leistungsauftrag im Zusammenhang mit Stroke-Patienten und für die Kinderanästhesie nicht erhalten.

Was wir ausserordentlich bedauern, ist, dass die ZurzachCare den Leistungsauftrag im Bereich der Rehabilitation für den Standort Horgen nicht erhalten hat. Die Partnerschaft werden wir natürlich weiterführen – die Distanz ist einfach etwas grösser.

Unter dem Strich aber eine positive Bilanz: Mit den uns zugewiesenen Leistungsaufträgen wie auch unseren Kooperationspartnern bieten wir unserer regionalen Bevölkerung ein sehr umfangreiches Angebot an medizinischen Leistungen.

Interview mit Markus Bircher

CEO Dr. Markus Bircher blickt auf ein spannendes und ereignisreiches 2022 zurück. Mit der Eröffnung des Gesundheitscampus ist der Grundstein für die Realisierung der neuen Strategie gelegt.

Wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückblicken, welche Höhepunkte stechen für Sie besonders hervor?

Das Jahr war reich an wichtigen Ereignissen, vor allem hinsichtlich der Ausgestaltung unseres Gesundheitscampus in Horgen. Dabei ist vor allem die Inbetriebnahme unseres Neubaus im September zu nennen. Nach dem Tag der offenen Tür, an dem wir den Neubau mit 10’000 Besuchenden einweihen durften, folgte der schrittweise Umzug der einzelnen Abteilungen.

 

Dass wir unseren Platz auf der Spitalliste sichern konnten, war ebenfalls zentral, ja geradezu existenziell für uns. Das Vertrauen, das die Gesundheitsdirektion in uns setzt, zeigt: Wenn es um die medizinische Grundversorgung für das linke Zürichseeufer geht, ist das See-Spital systemrelevant.

Der Betrieb im Neubau läuft bereits drei Monate. Sind Sie mit den bisherigen Entwicklungen zufrieden?

Ich bin überaus zufrieden. Hervorheben möchte ich das grosse Engagement aller Mitarbeitenden. Sie haben massgeblich zum erfolgreichen Umzug und zur Inbetriebnahme beigetragen.

Sie erwähnten Ihre Idee des Gesundheitscampus. Wie weit ist man in der Umsetzung?

Bildlich gesprochen ist 2022 das Fundament für den Gesundheitscampus entstanden. Mit der Schliessung in Kilchberg erfolgt die Fokussierung auf einen Standort; der Neubau stellt dazu die notwendige Infrastruktur bereit. Dazu kommt der Erhalt der bestehenden Leistungsaufträge gemäss Spitalliste 2023.

 

Als Nächstes wird es darum gehen, den Gesundheitscampus mit seinem breiten Leistungsangebot zu etablieren und auszubauen. Das Wichtigste dabei ist die Sicherstellung der personellen Ressourcen, damit wir die Leistungen auch langfristig professionell anbieten können. Parallel dazu müssen wir konsequent unser Angebot am Bedarf der Region und auf Basis der politisch geforderten Rahmenbedingungen ausrichten und unser partnerschaftliches Netzwerk pflegen.

Stichwort: Partnerschaften – Mit welchen Kooperationen möchten Sie das Netzwerk ausbauen?

In diesem Zusammenhang hat uns im Oktober eine gute Nachricht erreicht. Das Brustzentrum Zürichsee – entstanden aus der Zusammenarbeit des See-Spitals mit der Hirslanden-Klinik Im Park – wurde von der Krebsliga Schweiz mit dem Q-Label für Brustzentren zertifiziert. Wir freuen uns sehr, dass der Qualitätsnachweis für unsere Expertise in der Behandlung von Brustkrebs nun schwarz auf weiss vorliegt.

 

ReCover, unsere Kooperation mit der Policlinic, wurde ebenfalls mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet, nämlich mit dem Zertifikat von Swiss Olympic. ReCover bietet die gesamte Behandlungskette für Sportverletzungen unter ärztlicher Führung an.

 

Eine neue Partnerschaft sind wir mit dem Spital Affoltern eingegangen. Seit Oktober bieten Oberärztinnen des See-Spitals zweimal wöchentlich eine gynäkologische Sprechstunde an; für Operationen kann Affoltern auf die chirurgische Expertise unserer Fachkräfte in Horgen zurückgreifen.

 

Daneben pflegen wir übergreifende Kooperationen mit der Hirslanden-Gruppe, dem Stadtspital Zürich Triemli und dem Universitätsspital. Gemeinsam mit der Bellevue Medical Group stellen wir die neurologische Versorgung, mit dem TERTIANUM in Horgen den geriatrischen Leistungsauftrag sicher. Für die ambulante und stationäre Psychiatrie arbeiten wir eng mit dem Sanatorium Kilchberg und für die neurologische und muskuloskelettale Rehabilitation mit der ZURZACHCare zusammen. In der Urologie besteht zudem die Zusammenarbeit mit Uroviva, und gemeinsam mit Dr. Patrick Holzmann planen wir den Aufbau eines orthopädischen Zentrums unter dem bereits bekannten Label Orthopädie Zürisee.

 

Darüber hinaus bilden die zahlreichen Belegärztinnen und –ärzte sowie die regionalen Hausärztinnen und –ärzte ein breites partnerschaftliches Netzwerk, welches wir pflegen und kontinuierlich ausbauen.

Per Ende 2022 wird in Kilchberg nicht mehr operiert und damit ein Grossteil des Standorts geschlossen. Inwieweit wird der Wegfall des Angebots in Horgen aufgefangen?

Den Jahresplan für belegärztliche Operationen haben wir kürzlich finalisiert, alle Slots für das Jahr 2023 sind bereits vergeben. Dies zeigt mir, dass ein Grossteil der Eingriffe von Kilchberg in Horgen stattfinden wird. Selbstverständlich ist nach wie vor der Fachkräftemangel ein limitierender Faktor. Diesbezüglich haben wir per Anfang 2023 ein Massnahmenpaket geschnürt und hoffen, damit eine personelle Stabilität zu erreichen.

Digitalisierung ist auch im Gesundheitswesen ein Trend. Welche Digitalisierungsprojekte sind für das See-Spital vorgesehen?

Für die Überwachung bei chronischen Krankheiten oder die Erweiterung des Sprechstundenangebots wird die Telemedizin an Bedeutung gewinnen. In diesem Kontext bilden digitale Lösungen ein eigenes Leistungsangebot. Das See-Spital hat sich im vergangenen Jahr an der Firma Mobile Health beteiligt und nutzt im Bereich der Onkologie seit Ende 2022 die App consilium care zur Überwachung onkologischer Patient*innen.

 

Mit der Digitalisierung können aber auch inner- und überbetriebliche Prozesse optimiert werden. Die Einführung und Nutzung des Elektronischen Patienten Dossiers (EPD) wird sicher ein Schwerpunkt im kommenden Jahr sein. Ebenso werden wir mit der Evaluation eines neuen Klinischen Informationssystems (KIS) starten.

Abschliessend noch ein Ausblick in die Zukunft. Welche Wünsche stehen bei Ihnen auf dem Zettel?

(lacht) Keine.

Unser Neubau ist in Betrieb, der Gesundheitscampus wird Wirklichkeit

Mit der Eröffnung und Inbetriebnahme unseres Neubaus konnten wir im September das Kernstück für den neu entstehenden Gesundheitscampus in Horgen realisieren.

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Stolz auf unsere Leistungen im 2022.

2022 standen wichtige strategische Meilensteine im Fokus. Mit der Finalisierung, der Eröffnung und dem Bezug unseres Neubaus haben wir eine wichtige Etappe in der Realisierung des Gesundheitscampus erreicht. Gleichzeitig stand das See-Spital infolge der Teuerung unter grösserem Kostendruck: Die Umsetzung der Pflegeinitiative sowie der Umzug des Standortes Kilchberg nach Horgen belasteten die Konten zusätzlich, sodass wir das Geschäftsjahr 2022 mit einem leichten Minus von drei Millionen Franken abschliessen mussten. Dass dieser Verlust um fünf Millionen Franken geringer ausgefallen ist als ursprünglich budgetiert, stimmt uns trotz allem positiv.

994
Mitarbeiter

141
Belegärzte

23.6
Zusatzversicherte in %

6’419
Operationen

765
Geburten

9’524
Stationäre Patienten

4.5
Durchschn. Aufenthaltsdauer Tage Akutspital

17’680
Notfälle

0.893
CMI Case Mix Index

5.5
EBITDA-Marge

-3’370’077
Jahresergebnis CHF

144’347’686
Umsatz CHF

Mit der Eröffnung unseres Neubaus haben wir eine wichtige Etappe in der Verwirklichung unserer Strategie erreicht.

Markus Bircher, CEO

Mit der Eröffnung unseres Neubaus haben wir eine wichtige Etappe in der Verwirklichung unserer Strategie erreicht.

Markus Bircher, Direktor

Erfolgsrechnung/Bilanz

Die Rechnungslegung des See-Spitals erfolgt per Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER (gesamtes Regelwerk). Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage nach dem Prinzip «True and fair view».

KPMG hat die Jahresrechnung 2022 als Revisionsstelle geprüft. Der Stiftungsrat hat die Rechnung am 23. März 2023 genehmigt.

Die vollständige Jahresrechnung kann angefordert werden bei markus.wuermli@see-spital.ch

Erfolgsrechnung

Geschäftsjahr 2022

Bilanz

per 31. Dezember 2022