Empfang

Die zwei freundlichen Herren von der Eingangskontrolle

23-06-21
Im Interview mit den Glockenhof-Mitarbeitenden im See-Spital

Die Hotel Glockenhof-Mitarbeitenden Antonio und Fabio erzählen uns im Interview mehr über Ihren temporären Einsatz bei uns.

5 Minuten
Gentiana Reshani
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* Dieser Blogbeitrag wurde von einer unserer KV-Lernenden verfasst, die zurzeit Marketing- und Kommunikationsluft schnuppert.

 

Das Coronavirus gefährdet nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern hat auch einen erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Zur Eindämmung des Coronavirus hat das BAG in den letzten 18 Monaten verschiedene Massnahmen, Regeln und Verbote für die Schweiz bestimmt. So mussten beispielsweise Restaurants schliessen, Veranstaltungen abgesagt und Reiseeinschränkungen bestimmt werden. Auch die Hotels haben unter der epidemiologischen Lage gelitten und konnten aufgrund der Reiseeinschränkungen ihre Gäste nicht wie gewohnt begrüssen. Somit mussten die Hotels teilweise schliessen und ihre Mitarbeitenden auf Kurzarbeit berufen oder im schlimmsten Fall sogar entlassen. Die Mitarbeitenden des Hotels Glockenhof konnten ihre Arbeit auf Grund der stark reduzierten Anzahl Hotelgäste und der Schliessung des Restaurants für alle die nicht im Hotel übernachten nicht in gewohntem Ausmass ausführen. Als im See-Spital im November 2020 auf Grund der steigenden Corona-Zahlen ein Besuchsverbot bestimmt wurde, musste innerhalb kurzer Zeit eine Eingangskontrolle eingeführt und neue Mitarbeitende dafür rekrutiert werden. Da das See-Spital bereits mit dem Hotel Glockenhof bezüglich Praktika Einsätzen für unsere Lernenden Hotelfachpersonen zusammenarbeitet, fragte die Leitung Hotellerie im Glockenhof nach, ob sich in Kurzarbeit befindende Mitarbeitende Interesse hätten, temporär im See-Spital zu arbeiten. Die Personalverantwortliche des Glockenhofs konnte mehrere Mitarbeitende für einen Einsatz im Personalverleihverhältnis in der Eingangskontrolle des See-Spitals engagieren. Die Zusammenarbeit mit dem Hotel Glockenhof entwickelte sich zum Vorteil aller Beteiligten: der Glockenhof konnte seinen sich in Kurzarbeit befindenden Mitarbeitenden die Möglichkeit einer Beschäftigung und ein neues Arbeitsgebiet bieten. Das See-Spital profitierte von den Mitarbeitenden des Glockenhofs, die sich aus dem Gastgewerbe viel Flexibilität und einen professionellen und dienstleistungsorientierten Umgang mit Kunden gewohnt waren. Wir erhielten viele positive Rückmeldungen zu den “freundlichen Herren” von der Eingangskontrolle.

 

Wir haben uns mit Fabio und Antonio vor ihrem Abschied getroffen und sie über die Umstellungen ihrer beruflichen und privaten Situationen interviewt.

Mitarbeiter Eingangskontrolle Antonio

Was sind Ihre eigentlichen Jobs im Hotel Glockenhof und was für eine Position übernehmen Sie zurzeit im See-Spital?

Fabio: Im Hotel Glockenhof bin ich seit 14 Jahren als Chef der Bar tätig und helfe gelegentlich im Service aus. Seit ungefähr drei Monaten arbeite ich als Mitarbeiter Eingangskontrolle im See-Spital.

Antonio: Ich arbeite im Hotel Glockenhof als Portier. Im See-Spital bin ich als Mitarbeiter Eingangskontrolle tätig.

Wie wurden Sie im See-Spital aufgenommen?

Fabio: Sehr gut, alle sind sehr freundlich und hilfsbereit, sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden. Ich habe mich von Beginn an sehr wohl und willkommen gefühlt.

Antonio: Ich wurde auch sehr freundlich empfangen. Sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden sind stets sympathisch und nett.

Was schätzen Sie am meisten am See-Spital?

Fabio: Ich schätze es wirklich sehr, dass ich hier im See-Spital als Mitarbeiter Eingangskontrolle arbeiten darf. Aufgrund des geringeren Arbeitsvolumens im Hotel hatte ich mir Sorgen um meine berufliche Zukunft gemacht und mich nicht mehr gebraucht gefühlt. Diese Sorgen wurden mir vom See-Spital genommen, da ich in einem Vollzeit Pensum arbeite und meine wirtschaftliche Lage sich dadurch verbessern konnte.

Antonio: Die Arbeit im See-Spital hat meine wirtschaftliche Lage gerettet. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich schätze den Umgang zwischen den Mitarbeitenden und die entgegengebrachte Hilfsbereitschaft. Zudem bin ich froh darüber, dass ich in meinem Alter berufliche Erfahrungen in einem ganz anderen Bereich sammeln darf.

Hat sich die Gesellschaft seit der Pandemie verändert? Wenn ja, wie?

Fabio: Die Pandemie hat uns gelernt, das Leben und die Freiheit mehr zu schätzen. Das Verhalten unserer Hotelgäste hat sich sehr verändert. Sie zeigen die Dankbarkeit für die erbrachten Dienstleistungen stärker und fragen nach wie es uns geht. Die Menschen schätzen die Freiheit mehr und der soziale Kontakt ist gestärkt. Durch die Impfung entfällt jetzt auch die Quarantänepflicht und viele freuen sich auf die Normalität und dass sie wieder ins bekannte Leben zurückkehren können.

Antonio: Ja, es sind Veränderungen erkenntlich. Viele waren mit dem Coronavirus überfordert, auch wir Mitarbeitenden des Glockenhofs. Wir mussten neue Prozesse aufbereiten und Gewohntes umstellen, das war nicht einfach. Ich habe immer versucht unseren Gästen, Patientinnen und Patienten gerade in dieser schwierigen Phase der Pandemie, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und sie zu motivieren, da es immer nur um das eine Thema ging: Corona. Das hat die Menschen allgemein sehr beunruhigt und gestresst. Jetzt ist deutlich erkennbar, dass die Menschen wieder in den Alltag zurückkehren wollen und sind froh darüber, wenn die Zahl der Infizierten zurückgeht und Lockerungen eintreffen können.

Werden Sie die Zeit bei uns im See-Spital vermissen?

Fabio: Ja, sehr sogar, da ich mich super einleben konnte und ich Neues kennenlernen durfte.

Antonio: Ja, ich werde es auch vermissen, da es eine Zeit ist die in Erinnerung bleibt. Sowas kommt selten vor. Das hatte ich bis jetzt nur einmal und das war im Militärdienst. Diese Zeit dort hat mich genau wie hier im See-Spital sehr geprägt.

Mitarbeiter Eingangskontrolle Fabio

Auf wen oder was freuen Sie sich nach Ihrer Rückkehr ins Hotel?

Fabio: Ich freue mich auf unsere Stammgäste, unsere Freunde und die anderen Mitarbeitenden. Wir fühlen uns zwar sehr wohl hier im See-Spital, aber das Hotel Glockenhof ist unser Heim. Natürlich freue ich mich auch, wenn wieder Normalität einkehrt.

Antonio: Ich kann dem nur zustimmen, was Fabio gesagt hat.

Wir bedanken uns bei den Mitarbeitenden Fabio und Antonio vom Hotel Glockenhof in Zürich, für Ihr Engagement und Ihren Einsatz während dieser aussergewöhnlichen Zeit und wünschen Ihnen privat und beruflich alles Gute.

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