Chief Operating Officer / Leitung Pflegedienst & Hotellerie

Wir stellen vor: Jacqueline Bender

22-02-22
Wir stellen vor: Jacqueline Bender

Jacqueline Bender spricht über sie ihre Zeit als Au-pair in London, ihre Anfänge in der Schweiz und sagt, welche Begegnungen sie als ehemalige Pflegefachfrau besonders vermisst.

8 Minuten
Alexandra Gunz
Share
Vom Unispital nach Horgen und Kilchberg.

Seit 2017 leitet Jacqueline Bender sämtliche Pflegebereiche, die Hotellerie sowie das Wohn- und Pflegeheim des See-Spitals. Zudem agiert sie als Chief Operating Officer (COO) zwischen den verschiedenen Disziplinen und unterstützt die operative Führung des Spitals als Geschäftsleitungsmitglied.

Seit fünf Jahren am See-Spital – Jacqueline Bender, COO / Leitung Pflegedienst & Hotellerie

Ich habe die Vorzüge eines kleineren Spitals zu schätzen gelernt.

Bevor Jacqueline Bender am See-Spital als Schlüsselfigur fungierte, leitete sie während vier Jahren den Bereich Anästhesie-, Intensiv- und Operationspflege am Universitätsspital Zürich, entschied sich dann aber für eine neue Herausforderung in einem kleineren Spital: “Meine Arbeit im USZ war sicher sehr spannend, jedoch habe ich bereits in Uster die Vorzüge eines kleineren Hauses kennen und schätzen gelernt.” Obwohl das See-Spital weniger Mitarbeitende zählt, verantwortet Jacqueline Bender ein breiteres Aufgabenfeld. Zudem schätzt sie die Atmosphäre im Team: “Wir vertrauen einander, die Stimmung ist positiv. Auch die Zusammenarbeit innerhalb der Geschäftsleitung ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt.”

First Stop: London.

Jacqueline Bender wuchs in der norddeutschen Stadt Braunschweig als Tochter einer Pelznäherin und eines Matrosen auf. Schon im Kindesalter hatte sie die verschiedensten Vorstellungen ihrer beruflichen Zukunft: “Ob Modedesignerin oder Pilotin – ich wollte vieles werden. Aber die Pflege war tatsächlich nicht mit dabei.” Das Schlüsselereignis, welches dazu beitrug, dass sie letztendlich eine Ausbildung in der Pflege absolvierte, fand in London statt, wo Jacqueline Bender ein Jahr als Au-pair verbrachte: “Mein Gastvater war Geriater und meine Gastmutter Pflegefachfrau. Während sie bei der Arbeit waren, kümmerte ich mich um ihre Kinder. Nach einer Weile nahm die Familie eine junge Griechin bei sich auf, die an Krebs erkrankt war. Drei Monate habe ich die Frau gepflegt. Und ich habe es gerne getan. Die ganze Situation hat mich dazu inspiriert, Menschen auch beruflich zu pflegen. Also habe ich mich für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden.”

Jacqueline Bender beim Briefing mit ihrem Kaderteam

Ein ungeplanter Start.

Anders als geplant war Jacqueline Benders Englandaufenthalt nach einem Jahr noch nicht zu Ende. Von London aus versandte sie Bewerbungen nach Deutschland, erhielt aber nur Absagen. Eine Tatsache, die nicht zu ihren  Plänen passte: “Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren und im Anschluss Entwicklungshilfe in einem Drittweltland leisten.” Sie richtete ihren Fokus neu aus und begann, einen Ausbildungsplatz in London zu suchen – mit Erfolg. Sie erlangte ihr Diplom zur Pflegefachfrau und absolvierte im Anschluss die Zusatzausbildung als Pflegefachfrau OP: “Ich war fasziniert von den verschiedenen Werkzeugen und der Technik im Operationssaal.” Obwohl London zu ihrer Heimat wurde, wollte Jacqueline Bender in der Schweiz oder in Holland als Pflegefachfrau OP arbeiten. “Ich entschied mich letztendlich für die Schweiz, weil sie in der Medizintechnik und in der Behandlung von Frakturen weit fortgeschritten war. Also zog ich 1992 nach Zürich und trat meine Stelle im Triemli an.”

In Winterthur fühlte ich mich daheim.

Jacqueline Benders Anfänge in der Schweiz entpuppten sich leider als schwierig: “Ich fühlte mich hier überhaupt nicht wohl, auch wenn mir mein neuer Job gefiel. Deswegen hatte ich oft schlaflose Nächte und habe mir überlegt, nach London zurückzukehren.” Das Blatt wendete sich aber und Jacqueline Bender blieb in der Schweiz. Sie baute sich ein soziales Umfeld auf und zog nach 10 Jahren nach Winterthur, wo Jacqueline Bender während acht Jahren Abteilungsleiterin Operationspflege war. “In Winterthur fühlte ich mich das erste Mal richtig daheim,” erzählt sie.

Ich vermisse den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten.

Infolge ihrer Aufgaben in leitender Funktion hat Jacqueline Bender heute weniger direkten Kontakt mit Patientinnen und Patienten: “Die Arbeit in der Pflege hat viele bereichernde Seiten. Zum Beispiel, wenn man zusehen kann, wie sich jemand erholt, aber auch die entgegengebrachte Dankbarkeit. Die Begegnungen mit Patientinnen und Patienten vermisse ich definitiv.”

Leidenschaftliche Heimwerkerin.

Heute lebt Jacqueline Bender mit ihrem Partner im Kanton Thurgau. An ihrem relativ weiten Arbeitsweg schätzt sie besonders die Rückfahrt: “Nach der Arbeit kann ich so meinen Kopf lüften.” In ihrer Freizeit hält sie ihren Garten auf Trab und realisiert verschiedene Heimwerkerprojekte: “Ich hätte auch eine Karriere als Ingenieurin anstreben können. Ich bin eine gute Planerin und handwerkliche Arbeit liegt mir,” scherzt sie. Sie denkt gerne an ihre Zeit in London zurück und freut sich darauf, wenn sie die Weltmetropole bald wieder besuchen kann.

Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital

Unter diesem Link finden Sie Informationen über Ihren Spitalaufenthalt.

Andere Blogartikel