Gynäkologie und Geburtshilfe

Wir stellen vor: Dr. Plamen Kostov

17-02-22
Wir stellen vor: Dr. Plamen Kostov

Unser Chefarzt der Frauenklinik erzählt, wieso er ausgerechnet Gynäkologe geworden ist, wie er die Entbindung seiner eigenen Kinder erlebt hat und wie sehr ihm die Aufklärung zur Endometriose am Herzen liegt.

7 Minuten
Alexandra Gunz
Share

In Bulgarien geboren, zog Dr. Plamen Kostov im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern nach Turin. Obwohl er ursprünglich Pilot werden wollte, entschied er sich für ein Medizinstudium an der Universität Turin: “Mit ungefähr 16 Jahren habe ich festgestellt, dass der Arztberuf genau das Richtige für mich ist. Ich wollte Menschen helfen.” Die Facharztprüfung in Gynäkologie und Geburtshilfe absolvierte er an der Universität in Varese. Danach folgten verschiedene Positionen in Deutschland und Belgien. In die Schweiz kam Dr. Kostov aufgrund eines Jobangebotes: “Ich wollte ein bis zwei Jahre bleiben. Es wurden 13 Jahre daraus.”

Dr. Plamen Kostov und Dr. Benno Zeidler verantworten die Frauenklinik am See-Spital.

Weshalb Gynäkologie?

Doch wie kam er als Mann auf die Idee, ausgerechnet Gynäkologe zu werden? “Die Frauenheilkunde ist extrem breit gefächert, was die Arbeit abwechslungsreich und spannend macht. Von regulären Jahresuntersuchungen über kleine ambulante Eingriffe bis hin zu komplexen operativen Eingriffen ist alles dabei. Hinzu kommen natürlich die Schwangerschaften und Geburten, die ich begleiten darf. Ich schätze sehr, dass ich Patientinnen in jeder Phase des Lebens und oftmals auch über einen längeren Zeitraum begleiten darf. Manche Frauen betreue ich vom Teenageralter bis zur Geburt ihrer Kinder. Durch die langjährige Beziehung entsteht ein wertvolles Vertrauen.”

Die Arbeit als Gynäkologe ist geprägt von emotionalen Momenten.

Die wenigsten Väter waren vor der Geburt der eigenen Kinder schon bei unzähligen anderen Entbindungen dabei. Nicht so bei Dr. Kostov: “Bei der Geburt meiner Tochter verlief zu Beginn nicht alles reibungslos. Ich bekam sofort weiche Knie und musste mich hinsetzen. Obwohl ich auch diese Situation zuvor schon mehrere Male im Geburtssaal erlebt hatte, war ich in diesem Moment mehr Vater als Arzt. Die Geburt meines Sohnes verlief zum Glück reibungslos. Abgesehen davon, dass ich die Geburt beinahe verpasst hätte, weil ein heftiger Schneesturm tobte.”

Zwischen schönen Momenten und Schicksalsschlägen.

“Geburten sind jedes Mal aufs Neue faszinierend und unvergleichbar, nicht nur bei den eigenen Kindern,” sagt Dr. Kostov. Leider gehören auch Schicksalsschläge zu seinem Beruf: “Die schönen Momente überwiegen. Trotzdem kommt es vor, dass wir auch traurige Nachrichten überbringen müssen. Diese Situationen sind für mich nie einfach. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Hin und wieder gibt es allerdings Schicksale, die mich nach Feierabend weiter beschäftigen. Deshalb lege ich Wert darauf, dass wir uns im Team regelmässig austauschen. Bei Bedarf können wir auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Arbeit als Gynäkologe ist definitiv geprägt von emotionalen Momenten.”

Seit bald acht Jahren am See-Spital: Dr. Plamen Kostov, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am See-Spital.

Hohe Expertise als Endometriose-Spezialist.

Dr. Kostov ist mit mehreren hundert Operationen ein ausgewiesener Endometriose-Spezialist. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im gebärfähigen Alter. Die Krankheit und deren Auswirkungen sind leider immer noch relativ unbekannt. “Wir sind bestrebt, über Endometriose aufzuklären. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto schneller können den Patientinnen helfen. Endometriose ist mit einer der häufigsten Gründe, weshalb der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.”

Ausgleich zu der Arbeit im Spital.

Als Ausgleich zu seinem hektischen Alltag verbringt Dr. Kostov gerne Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden. Auch auf dem Tennisplatz ist er regelmässig anzutreffen. Wenn Dr. Kostov Zeit hat, besucht er seine Eltern in Italien oder seine ursprüngliche Heimat Bulgarien. Obwohl sein einstiger Plan von einem einjährigen Aufenthalt in der Schweiz nicht Realität wurde, bereut Dr. Kostov seine Entscheidung zu bleiben keineswegs: “Ich bin gerne hier. Zu Hause ist letztendlich dort, wo die Familie ist.”

Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital

Unter diesem Link finden Sie die Leistungen unserer Frauenklinik.

Andere Blogartikel