11-01-21
Interview mit Markus Bircher 2020

Herr Dr. Bircher, Sie sind seit einem Dreivierteljahr im Amt als CEO. Was hat Sie in dieser Zeit und vor allem im Jahr 2020 besonders geprägt?

Natürlich geht 2020 als Corona-Jahr in die Geschichtsbücher ein. Ich trat die Leitung des See-Spitals mitten in der ersten Welle der Corona-Pandemie an. Dabei erlebte ich von Beginn weg ein hoch motiviertes Team, welches den Fokus auf die Gesundheitsversorgung der Region legte. Gegen Ende 2020 erreichte uns – sogar noch heftiger – die zweite Welle. Ich bin beeindruckt von der Leistungsbereitschaft, welche unsere Mitarbeitenden an den Tag legten, um die Pandemie zu bewältigen. Sie stehen tagtäglich im Dienst der Patientinnen und Patienten und setzen Worte und Strategien in Taten um.
Das Jahr 2020 hat aber auch klar gezeigt, dass eine regionale Gesundheitsversorgung in Zukunft nur durch die intensive Zusammenarbeit mit den Haus- und Belegärzten sowie mit starken Kooperationspartnern sichergestellt werden kann. Hier kann ich meinen Beitrag als CEO leisten und gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsleitung die Zukunft des See-Spitals planen und gestalten. Ich kann mit Stolz sagen, dass wir ein sehr leistungs- und zukunftsfähiges Spital sind.

Welche Strategie verfolgten Sie 2020 und was wird Sie 2021 weiterhin begleiten?

Es war wichtig, die strategische Ausrichtung des See-Spitals trotz Corona-Pandemie nicht zu vernachlässigen. Demzufolge mussten wir uns Gedanken über die Positionierung unserer beiden Häuser in der Gesundheitsversorgung am linken Zürichseeufer machen. Ich sehe das See-Spital als Regionalspital mit zwei Standorten, starken Partnerschaften und einer engen Vernetzung mit den regionalen Haus- und Belegärzten. In unserer Strategie wird der Standort Horgen zum Gesundheitscampus und somit zur primären Anlaufstelle für alle medizinischen Probleme. Am traditionsreichen Standort Kilchberg ermöglichen wir den Belegärztinnen und -ärzten weiterhin die Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten aller Versicherungsklassen. Wie gesagt, erreichen wir dies nicht allein und sind auf die Haus- und Belegärzte sowie auf starke Partnerschaften angewiesen. 2021 werde ich unsere Kooperationsstrategie hartnäckig umsetzen und tragfähige Beziehungen und Partnerschaften aufgleisen.

 

Was aktuell etwas untergeht: Die Gesundheitsbranche steckt nach wie vor mitten im Wandel. Themen wie «Tarifentwicklung», «Digitalisierung» und «Arbeitgeberattraktivität» sowie insbesondere auch die bevorstehenden Änderungen im Spitalfinanzierungs- und -planungsgesetz inkl. Vergabe der Leistungsaufträge werden uns auch 2021 begleiten.

Was konnten Sie bereits umsetzen?

Wichtige Kooperationsverträge konnten wir bereits 2020 unterzeichnen. So konnten wir die Hirslanden-Gruppe als strategische Partnerin gewinnen. Die Kooperation ermöglicht der Hirslanden-Gruppe sowie deren Partnerärztinnen und -ärzte, an den Standorten Horgen und Kilchberg Spezialsprechstunden zu etablieren, die das bestehende medizinische Angebot des See-Spitals ergänzen. Im Gegenzug haben unsere Spitalärztinnen und -ärzte die Möglichkeit, spezialisierte Eingriffe an der Klinik Im Park durchzuführen. Das Fachgebiet der Urologie stärken wir in Zukunft durch eine Zusammenarbeit mit Uroviva, die ihre bereits bestehende Praxis in Horgen auf das Spitalgelände verlegt. Mit dem Kauf und Weiterbetrieb der Onkologie-Praxis von Dr. Hagen ist die Versorgung von Tumorpatientinnen und -patienten langfristig gesichert. Zudem konnten wir am Standort Kilchberg das Brustzentrum Zürichsee erfolgreich eröffnen. Wir haben aber auch an uns selbst gearbeitet. Mit der Reorganisation haben wir die internen Strukturen schlanker gemacht und die Entscheidungswege verkürzt. Einhergehend mit der neuen Positionierung als vernetztes, qualitätsbewusstes und bevölkerungsnahes Regionalspital haben wir auch einen Kulturwandel eingeleitet. Dies bedeutet, dass wir in Zukunft die Patienten- und Dienstleistungsorientierung verstärkt ins Zentrum stellen und mit unseren Partnern eine offene, zielgerichtete Kommunikation und transparente Information pflegen wollen. All diesen Massnahmen und der Neuausrichtung selbst wollen wir mit unserem Markenauftritt ein Gesicht geben.

Sie haben es angesprochen, das See-Spital zeigt sich in neuem Corporate Design. Was steht dahinter?

Wir wollen uns verändern. Die Herausforderungen gehen wir aktiv an und wir sind gewillt, unseren Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung am linken Zürichseeufer zu leisten. Genau das wollen wir mit unserem Auftritt unterstreichen. Neben dem neuen Design unseres Geschäftsberichts sowie unserer neuen übersichtlichen und Mobile-optimierten Webseite setzen wir vermehrt auf die sozialen Medien wie Facebook, LinkedIn und Instagram. Ein weiterer Fokus liegt auf Sponsoringaktivitäten. Dadurch unterstützen wir regionale Veranstaltungen, Vereine und Aktivitäten. Ganz einfach gesagt: Der neue Auftritt entspricht einem physischen Zeichen der neuen Positionierung des See-Spitals.