Das Wochenbett
Wir gratulieren Ihnen herzlich zur Geburt Ihres Kindes.
Geniessen Sie die ersten gemeinsamen Momente mit Ihrem Neugeborenen. Solange Sie bei uns in der Frauenklinik sind, kümmern wir uns um alles andere.
Als «Wochenbett» wird die Zeit direkt nach der Geburt bis sechs Wochen danach bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine intensive Zeit. Nicht nur, weil jetzt das Baby da ist, das von Ihnen abhängig ist und Gefühlsstürme bei Ihnen auslöst, sondern auch weil mit Ihrem Körper viel passiert. In den ersten Tagen nach der Geburt kommt die Milchbildung in Gang und die Gebärmutter beginnt, sich zu verkleinern. Haben Sie Vertrauen zu Ihrem Körper! Er ist ein Wunderwerk der Natur und diese Veränderungen passieren automatisch und natürlich. Ihr Körper produziert jetzt andere Hormone als während der Schwangerschaft. Durch diese Hormonumstellung werden die Rückbildung unterstützt, die Milchbildung gefördert und Ihre Gefühle zum Kind beeinflusst. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich in der ersten Zeit nach der Geburt viel Ruhe gönnen. Lassen Sie sich verwöhnen und beanspruchen Sie Hilfe von aussen. Hören Sie aber vor allem auf Ihren Körper und überfordern Sie ihn nicht. In dieser Information geben wir Ihnen gerne einige nützliche Tipps fürs Wochenbett und für die erste Zeit mit Ihrem Baby.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Die Mutter
Für einen Kurs ist es nie zu spät. Zu früh zu beginnen, ist hingegen nicht sinnvoll. Kurse des See-Spitals finden Sie auf unserer Website.
Bezüglich Körperpflege empfehlen wir Ihnen:
– Verwenden Sie für die Pflege des Intimbereichs am besten nur Wasser oder PH-neutrale Produkte, jedoch keine Seife.
– Duschen ist von Beginn weg erlaubt. Auch auf Vollbäder müssen Sie nicht verzichten, wenn Sie Lust darauf haben.
– Benutzen Sie Binden anstelle von Tampons.
Übungen für den Beckenboden
1 lange ausatmen 2 tief einatmen
1 Beckenboden sanft anspannen “tick”
2 und wieder loslassen “tack”
Die Muskulatur von der Ferse bis zum Gesäss, einem Baumstamm ähnlich, anspannen, sodass sich die Knie vom Boden hochheben.
Kissen unter dem Bauch verhindern, dass Druck auf die Brust ausgeübt wird.
1 Beckenboden um linken Sitzbeinhöcker anspannen – loslassen
2 Beckenboden um rechten Sitzbeinhöcker anspannen – loslassen
3 runden Rücken («Katzenbuckel») machen und Sitzbeinhöcker leicht zusammenschieben – Spannung halten
4 angespannten Beckenboden Richtung Kopf «einsaugen» – Spannung loslassen
Tipps für den Beckenboden
Stillen
Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten ohne zusätzliche Flüssigkeitszufuhr zu stillen.
– Trinken Sie Pfefferminz- und/oder Salbeitee.
– Streichen Sie die Muttermilch aus.
– Beginnen Sie evtl. mit Entlastungspumpen.
– 14 Tage nach der Geburt hat sich die Milchmenge reguliert.
Wenden Sie sich bei Problemen an Ihre an Ihre nachbetreuende Hebamme oder Stillberaterin.
– Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich und trinken Sie zusätzlich dreimal täglich Stilltee.
– Essen Sie gesund.
– Massieren Sie Ihre Brüste.
– Gönnen Sie sich viel Ruhe und vermeiden Sie Stress, bis Sie wieder genug Milch haben.
– Leeren Sie Ihre Brüste (häufiger stillen: dreistündlich, Ausstreichen der Muttermilch, Entlastungspumpen).
– Massieren Sie Ihre Brüste sanft.
– Verwenden Sie vor dem Stillen feuchtwarme Wickel und nach dem Stillen Quark-Wickel.
Kolostrum:
bei 27° bis 32° C 12 Stunden
Reife Muttermilch:
bei 15° C 24 Stunden
bei 19° bis 22° C 10 Stunden
bei 25° C 4 bis 6 Stunden
Im Kühlschrank
Reife Muttermilch:
bei 0° bis 4°C 3 bis 5 Tage
Tiefgekühlt
Reife Muttermilch:
im Tiefkühlfach bis 2 Wochen
Tiefkühlschrank/-truhe 3 bis 4 Monate
bei Temp. unter -19° 6 Monate
Wenn keine Antwort: Tel. 044 728 17 22
Weiterführende Informationen zum Stillen finden Sie auf der Website der Stillförderung Schweiz: stillfoerderung.ch
Das Baby
– lassen Sie Ihr Kind nach jedem Trinken gut aufstossen (in aufrechter Position)
– geben Sie Ihrem Kind häufigere und kleinere Trinkportionen
– lagern Sie den Oberkörper Ihres Kindes hoch (Matratze unterlegen)
– konsultieren Sie bei starkem Erbrechen (im Schwall) Ihre/n Kinderärztin/Kinderarzt.
Schützen Sie das Gesicht Ihres Kindes mit einer Kopfbedeckung vor direkter Sonnenbestrahlung und vor Wind.
Das frühe Säuglingsschreien
– Das Schreien tritt vermehrt in den ersten drei Lebensmonaten auf.
– Innerhalb von 24 Stunden tritt das Schreien im Durchschnitt zwei Stunden auf, vermehrt in den Abend- und späten Nachmittagsstunden.
– Beim Schreien ist eine schmerzähnliche Mimik beobachtbar.
– Der Höhepunkt der Schreiphasen tritt 6 bis 8 Wochen nach der Geburt auf, danach sind die Phasen wieder abnehmend.
Wenn Säuglinge länger als vier Monate vermehrt schreien, hat das Schreien vermutlich andere Gründe, die von einer Kinderärztin/einem Kinderarzt beurteilt werden sollten.
– Massieren Sie seinen Bauch im Uhrzeigersinn.
– Lagern Sie Ihr Baby in Bauchlage auf warmen Wickeln, bis es sich beruhigt hat, z. B. auf einem Kirschensteinsäckchen.
Dann legen Sie Ihr Kind zum Schlafen wieder in Rückenlage.
– Gestehen Sie dem Kind das Schreien zu und nehmen Sie es nicht persönlich: Ein schreiendes Kind wird oft als negativ empfunden und «muss» möglichst schnell beruhigt werden. Dabei hilft dem Säugling das Schreien, mit seiner belastenden Situation umzugehen.
– Unterstützen Sie das Baby in seinem Schlaf-Wach-Rhythmus: Lassen Sie es tagsüber in hellen Räumen und nachts im Dunkeln schlafen. Überreizen Sie es nicht mit zu vielen Eindrücken.
– Legen Sie sich für den Fall der Überforderung ein paar Strategien zu: In Kombination mit Schlafmangel kann das Schreien sehr nervenaufreibend sein. Es lohnt sich deshalb, Lösungen zu finden, die im Umgang damit helfen. Zum Beispiel können Sie das Baby ins Bettchen legen und den Raum verlassen, um sich selbst wieder zu entspannen, oder Sie rufen jemanden an, der Ihnen nahesteht, usw.
– Überdenken Sie die eigene Einstellung zum Schreien: Ein schreiendes Baby bei der Geburt ist ein Zeichen für ein gesundes und lebensfrisches Neugeborenes. In der Zeit nach der Geburt wird das Schreien ironischerweise oft negativ gedeutet und plötzlich sieht man es als Zeichen einer möglichen Störung oder Krankheit.
Tel. 044 382 30 33
muetterberatung.ch
Elternnotruf Schweiz
Tel. 0848 35 45 55
elternnotruf.ch
Verein Schreibabyhilfe
schreibabyhilfe.ch
Emotionelle Erste Hilfe
emotionelle-erste-hilfe.org
Das Krankheitsbild des «Schütteltraumas» wurde 1972 offiziell anerkannt, wobei es nach wie vor ein Tabuthema darstellt. In der Schweiz sind 14 Kinder auf 100 000 Lebendgeburten betroffen. Die Dunkelziffer ist hoch.
Das Schreien wurde als Hauptursache für das Schütteln von Säuglingen erkannt.
Unterstützung und Beratung
Von 8 bis 22 Uhr ist unter der Kindernotfalldienstnummer eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt der Region linkes Zürichseeufer in ihrer/seiner Praxis erreichbar.
Bei lebensbedrohlichen Situationen rufen Sie bitte den Rettungsdienst über Tel. 144.
Unterstützung und Beratung
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See-Spital Horgen
Asylstrasse 19
8810 Horgen -
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