Geschäftsbericht 2024

Der See-Spital-Neubau ist komplett.

Geschäftsbericht 2024

Der See-Spital-Neubau ist komplett.

Erfolgreicher Abschluss sämtlicher Bauprojekte.

Interviews

Interview Lorenzo Marazzotta 2024

Im Interview spricht Stiftungsratspräsident Lorenzo Marazzotta über die wichtigsten Errungenschaften im vergangenen Geschäftsjahr, die gewandelten Ansprüche von Patient*innen und seine eigenen Wünsche für die Zukunft des See-Spitals.

Mit der Eröffnung der letzten Bauetappe im Oktober 2024 wurde ein umfassendes Erweiterungs- und Erneuerungsprojekt abgeschlossen. Was versprechen Sie sich von der neuen Infrastruktur?

Mit der neuen Infrastruktur bieten wir an, was Patient*innen und Mitarbeitende von einem modernen Spital erwarten. Es ist ein Ort, wo man gerne arbeitet und wo man sich als Patient*in gut aufgehoben fühlt. Geräumige Behandlungszimmer mit viel Tageslicht im Ambulatorium, ein top ausgestattetes MTT mit Fensterfont zum Zürichsee, erweiterte Kapazitäten in der Onkologie und der Gastroenterologie. Dazu kommt unser neuer Bettentrakt mit gehobenem Komfort und mit einer Aussicht, der dem Namen See-Spital alle Ehre macht.

Im Gesundheitswesen zu arbeiten, ist – vor allem für Ärzt*innen und Pflegende – belastend. Der Arbeitsmarkt ist ausgetrocknet, die Absenzenquote ist hoch, was den Einsatz von teuren Temporäreinsätzen nach sich zieht. Wie kann das See-Spital im Kampf um gute Mitarbeitende punkten?

Zu nennen ist auf jeden Fall die Lage. Unsere Mitarbeitenden können sehr bequem zur Arbeit kommen, egal mit welchem Verkehrsmittel. Auch sind die Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten bei uns vielfältig. Ein ebenso wichtiger Punkt ist der, dass wir in den letzten zwei Jahren erhebliche Lohnmassnahmen umgesetzt haben. Die familiäre Grösse und der wertschätzende Umgang miteinander spielen für unsere Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Und ich glaube, dass dieses positive Arbeitsklima im Neubau noch weiter florieren wird.

Die Bevölkerung in der Region wächst, dies bedeutet, dass immer mehr Menschen eine Grundversorgung benötigen. Wie reagiert das See-Spital auf diese demographische Entwicklung?

Um unsere Angebotspalette möglichst breit und bedürfnisorientiert zu gestalten, werden wir unser Partnernetzwerk weiter ausbauen. Zudem werden wir den Fokus noch mehr auf die ambulante Versorgung legen, wodurch wir die Effizienz verbessern und den stationären Bereich entlasten. Zum Stichwort Effizienz gehört auch das Vorantreiben der digitalen Transformation, damit interne Prozesse schlanker und nutzerfreundlicher werden. Doch das wichtigste Werkzeug, um die Zukunft zu meistern, existiert bereits mit unserem Neubau. Der Rest ist Feinabstimmung.

Worauf wird das See-Spital im kommenden Jahr seinen Fokus legen?

Seit es das See-Spital gibt, stehen die Bedürfnisse unserer Patient*innen an erster Stelle. Dies wird auch im kommenden Jahr so sein – dank konstantem Leistungsausbau bei gleichbleibender Behandlungsqualität. Auch sind wir einer der der grösste Arbeitgeber am linken Zürichseeufer. Vor diesem Hintergrund wird die Mitarbeitendenzufriedenheit eine grosse Rolle spielen. Ein dritter Punkt ist unsere wirtschaftliche Situation. Selbstverständlich wollen wir auch finanziell gut dastehen.

Was wäre die ideale Zukunft für das See-Spital?

Die ideale Zukunft ist eigentlich schon in unserer Strategie formuliert: Der Gesundheitscampus Horgen soll die wichtigste Gesundheitsinstitution am linken Zürichseeufer sein – vertrauensvolle Anlaufstelle für Patient*innen, verlässlicher Partner für die interprofessionelle Zusammenarbeit und attraktiver Arbeitgeber für zahlreiche Berufsgruppen.

Wenn Ihnen eine Märchenfee einen Wunsch gewähren würde, was würden Sie sich für das See-Spital wünschen?

Ein kerngesundes Spital mit 100% zufriedenen Patient*innen und Mitarbeitenden. Jedoch: Um Wünsche wahr werden zu lassen, brauchen wir keine Märchenfee. Wir haben gezeigt, dass wir aus eigener Kraft sehr viel erreichen können. Darauf bin ich sehr stolz, denn wir haben wirklich das alte See-Spital in einen modernen Gesundheitscampus verwandelt. Finanziell solide aufgestellt mit einer hohen Zufriedenheit bei Patient*innen und Mitarbeitenden. Dies alles ganz ohne Zauberei.

Interview Markus Bircher 2024

Für CEO Markus Bircher ist die Fertigstellung des Neubaus der wichtigste Meilenstein 2024. Über seine Pläne zur weiteren Umsetzung der Campus-Strategie und den damit verbundenen finanziellen Herausforderungen hat er mit uns im Interview gesprochen.

Wenn Sie das letzte Jahr mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das und warum?

Das wäre das Wort Meilenstein. Warum? Weil wir 2024 die letzte Bauetappe unseres Neubaus erfolgreich abgeschlossen und damit einen entscheidenden Schritt in unserer Weiterentwicklung zum Gesundheitscampus Horgen erreicht haben. Nach sechs Jahren intensiver Bautätigkeit bei laufendem Betrieb können wir stolz darauf sein, unseren Patient*innen sowie unseren Mitarbeitenden ein topmodernes Arbeits- und Behandlungsumfeld zu bieten. Dieses Jahr hat unsere Vision, ein leistungsfähiges und zukunftsorientiertes Spital für die Region zu sein, greifbare Formen angenommen.

Dass Schweizer Spitäler teils massive Defizite schreiben, war und ist immer wieder Thema in den Medien. Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit des See-Spitals?

Die finanzielle Situation vieler Schweizer Spitäler ist derzeit angespannt und zahlreiche Einrichtungen verzeichnen erhebliche Defizite. Trotz der Herausforderungen im Gesundheitswesen und der laufenden Investitionen, wie dem soeben eröffneten Neubau in Horgen und der Schliessung des Standorts Kilchberg bis Ende 2025, zeigt sich das See-Spital finanziell stabil. Die Konzentration auf einen Standort und die Nutzung von Synergien tragen dazu bei, die Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu verbessern. Zudem konnte das See-Spital im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von über 2 Millionen Franken erzielen, unter anderem durch die erfreulichen Erträge der Radiologie, der Gastroenterologie und der Campusapotheke. Auch die Fallzahlen nehmen kontinuierlich zu und die Auslastung hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Diese Entwicklungen unterstreichen die positive finanzielle Leistung des See-Spitals.

Wie kann es dem See-Spital gelingen, wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen?

Mit der erfolgreichen Fertigstellung unseres Neubaus haben wir die Grundlage geschaffen, um Prozesse zu optimieren und Betriebskosten langfristig zu senken. Die Bündelung unserer Ressourcen an einem Standort wird Synergien freisetzen und eine noch wirtschaftlichere Betriebsführung ermöglichen. Zudem setzen wir auf den Ausbau unseres medizinischen Angebots und den Aufbau weiterer Kooperationen. Wichtig ist auch, unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, um weiterhin qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten – denn zufriedene Mitarbeitende sind die Grundlage für hochwertige und effiziente Versorgung.

Nach langem Hin und Her hat sich der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) mit der Helsana, der Sanitas, der CSS und der KPT darauf geeinigt, den Taxpunktwert von 89 auf 93 Rappen anzuheben. Ist mit dieser Lösung eine kostendeckende Gesundheitsversorgung möglich?

Die Einigung ist ein wichtiger Schritt, dennoch werden weitere Bemühungen notwendig sein, um die Anreize im System richtig zu setzen. Sicher stellt die Erhöhung des Taxpunktwerts auf 93 Rappen eine Verbesserung dar, jedoch reicht diese allein nicht aus, um eine vollständige Kostendeckung in der Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Es bedarf weiterer struktureller Anpassungen und Effizienzsteigerungen, um die finanzielle Stabilität der Spitäler langfristig zu gewährleisten.

Personell hat sich im vergangenen Jahr einiges verändert: die Chirurgie hat einen neuen Chefarzt, Kardiologie, Gastroenterologie und Onkologie haben expandiert. Was versprechen Sie sich von diesen Veränderungen?

Mit Dr. Simon Wrann haben wir einen erfahrenen Spezialisten für die Chefarzt-Position unserer Chirurgie gewonnen, der neue Impulse setzen wird, insbesondere in der Etablierung der Viszeralchirurgie und der Roboterchirurgie. Die Leitenden Ärzte Dr. Marc Gerhard und Dr. David Hochholzer in der Kardiologie gewährleisten eine breite Expertise und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, die gerade in einem so zentralen Bereich wie der Herzmedizin von grosser Bedeutung für das See-Spital ist.

Die Expansion der Gastroenterologie unter Dr. Sebastian Braun und der Onkologie unter Dr. Michael Kiessling ist unsere Antwort auf den steigenden Bedarf in diesen Bereichen. Beide Bereiche haben für uns strategisch einen hohen Stellenwert, weil wir den Menschen in unserer Region eine wohnortsnahe, umfassende und gleichzeitig hochqualifizierte Betreuung bieten möchten.

Zudem haben wir unser Angebot mit neuen Partnerschaften ausgebaut. So bieten Dr. Patrick Holzmann und Dr. Kai-Uwe Steuber von der Orthopädie Zürichsee sowie Dr. Mirjam Faulenbach vom Hormon Zentrum Zürich neu Sprechstunden am See-Spital an. In all diesen Bereichen sehen wir nicht nur die Möglichkeit, unsere medizinischen Leistungen zu verbessern, sondern auch die Attraktivität unseres Spitals für Patient*innen und Mitarbeitende zu steigern.

Was motiviert Sie, sich mit Ihrer Arbeit für das See-Spital einzusetzen?

Menschen helfen Menschen. In diesem Prozess nehme ich als CEO eine unterstützende, befähigende und koordinierende Rolle ein. Dass ich in diesem professionellen, von hoher sozialen Verpflichtung geprägten System meinen Betrag leisten kann, motiviert mich jeden Tag.

Die Vorteile waren bereits ab Tag eins nach Inbetriebnahme spürbar. Die neue Nähe zwischen den Abteilungen führt nicht nur zur schnelleren interdisziplinären Abstimmung, sondern auch zu kürzeren Wegen für Patient*innen und Mitarbeitende.

Stolz auf unsere Leistungen im 2024.

917
Mitarbeitende

140
Belegärzt*innen

22.1
Zusatzversicherte in %

6’493
Operationen

676
Geburten

9’490
Stationäre Patient*innen

4.6
Durchschn. Aufenthaltsdauer Tage Akutspital

17’808
Notfälle

0.907
CMI Case Mix Index

6.5%
EBITDA-Marge

– 683 072
Jahresergebnis CHF

148 599 487
Umsatz CHF

Dank der 2024 fertiggestellten Infrastruktur haben wir die Qualität unseres Angebots massgeblich gesteigert.

Markus Bircher, CEO

Dank der 2024 fertiggestellten Infrastruktur haben wir die Qualität unseres Angebots massgeblich gesteigert.

Markus Bircher, Direktor

Erfolgsrechnung/Bilanz

Die Rechnungslegung des See-Spitals erfolgt per Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER (gesamtes Regelwerk). Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage nach dem Prinzip «True and fair view».

KPMG hat die Jahresrechnung 2024 als Revisionsstelle geprüft. Der Stiftungsrat hat die Rechnung am 20. März 2025 genehmigt.

Die vollständige Jahresrechnung kann angefordert werden bei markus.wuermli@see-spital.ch

Erfolgsrechnung

Geschäftsjahr 2024

Bilanz

per 31. Dezember 2024