Ernährung zur Unterstützung der Wundheilung
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Erhöhter Bedarf an Nährstoffen während der Wundheilung
Die Wundheilung ist ein natürlicher Prozess, der zur Regeneration und Reparatur von bindegewebigen Strukturen wie Haut, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien dient.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, weil während der Wundheilung der Bedarf an Nährstoffen erhöht ist.
Ernährungsanpassungen fördern eine optimale Wundheilung. Dieses Faltblatt gibt Ihnen einen ersten Überblick über die Ernährungsempfehlungen. Eine individuelle Ernährungsberatung ist erforderlich, um zu erfassen, ob Sie mit allen Nährstoffen bedarfsdeckend ernährt sind.
Korrekte Ernährung während der Wundheilung
- Personen mit Wunden benötigen mehr Nährstoffe, weil ihr Energiebedarf nach Verletzungen oder Operationen steigt.
- Obwohl die Bewegung eingeschränkt ist und die Aktivität reduziert, erhöht sich der Grundumsatz je nach Art und Schwere der Verletzung um 15-20%, im Extremfall sogar um 50% .
Wichtig: Eine ausreichende Aufnahme von Energie, hauptsächlich durch Kohlenhydrate und Fette, Proteinen (Eiweiss), Vitaminen, Mineralstoffen und Flüssigkeit ist essenziell damit Ihre Wunde optimal heilen kann.
- Essen Sie mindestens drei Hauptmahlzeiten und ergänzen Sie diese mit energie- und proteinreichen Zwischenmahlzeiten.
- Kohlenhydratreiche Beilagen wie z. B. Reis, Teigwaren, Brot oder Kartoffeln sind die Hauptenergiequelle für den Körper. Sie sollten bei jeder Hauptmahlzeit eingeplant werden.
Wichtig: Halten Sie Ihr Gewicht möglichst stabil. Essen Sie bei reduziertem Appetit mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
- Proteine dienen als Bausteine für die Reparatur von Gewebe wie Knochen, Muskeln und Haut. Sie sind daher besonders wichtig für die Wundheilung.
- Ein gesunder Mensch braucht täglich ca. 1g Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Der Proteinbedarf steigt durch die Wundheilung auf bis zu 1.5g Protein.
- Wählen Sie bei jeder Hauptmahlzeit eine eine Proteinbeilage. Diese sollte mindestens 1/3 vom Teller ausfüllen.
- Folgende Lebensmittel enthalten natürlicherweise Protein: Eier; Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt; Fleisch; Fisch; Tofu, Soja, Seitan, Tempeh, Quorn; Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen
Wichtig: Wenn Sie Ihren Energiebedarf nicht decken, dienen die aufgenommenen Proteine der Energieversorgung, das heisst, sie können ihre wichtigen Funktionen nicht erfüllen.
- Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind bei vielen Prozessen im Körper beteiligt und übernehmen lebenswichtige Funktionen.
Wichtig: Da fast alle Mikronährstoffe bei der Wundheilung beteiligt sind und eine ausreichende Aufnahme über die Ernährung nicht immer gewährleistet werden kann, empfehlen wir Ihnen die Supplementierung mit einem Präparat, das alle wichtigen Vitamine- und Mineralstoffe enthält.
- Wasser ist das wichtigste Transportmittel für die Nährstoffe.
- Für eine optimale Durchblutung und Sauerstoffanreicherung des heilenden Gewebes ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihr Körper genug Flüssigkeit erhält.
- Alkohol schwächt die körpereigene Immunabwehr und kann die Wundheilung beeinträchtigen. Durch Alkohol wird die Produktion von Kollagen, einer der wichtigsten Bausteine von bindegewebigen Strukturen (Haut, Knochen, Muskeln und Sehnen), gestört.
Wichtig: Vermeiden Sie alkoholische Getränke, wenn möglich, während der gesamten Wundheilungsphase.
- Erhöhte Blutzuckerwerte können bei Menschen mit Diabetes mellitus zu Wundheilungsstörungen führen. Zusätzlich steigern sie das Risiko für Wundinfektionen.
Wichtig: idealerweise liegt Ihr Blutzucker nüchtern unter 5.6 mmol/I und tagsüber zwischen 5-9 mmol/1.
Eine Ernährungsberatung ist sinnvoll, wenn Sie individuelle Unterstützung in der Umsetzung Ihrer bedarfsdeckenden Ernährung für die Wundheilung wünschen. Besonders wenn als Ergänzung Trinknahrungen benötigt werden.
Bitten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt eine Verordnung für die Ernährungsberatung auszustellen.
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