Geburt

So viel Natur wie möglich, so wenig Medizin wie nötig.

«So viel Natur wie möglich, so wenig Medizin wie nötig»

Das ist die Philosophie unserer Geburtenabteilung. Wir möchten Ihnen eine natürliche Geburt ganz nach Ihren Wünschen ermöglichen, mit viel Komfort und der Sicherheit des Spitals.

 

Jede Geburt und jeder Geburtsverlauf sind einzigartig. Verläuft die Geburt unkompliziert, so werden Sie in erster Linie von der Hebamme begleitet. Sie informiert Sie über das Voranschreiten der Geburt und über die Möglichkeiten von Gebärhaltung und Schmerzlinderung, lässt sich unvoreingenommen auf Sie ein und betreut Sie bestmöglich. Spätestens bei der Geburt ist neben der Hebamme auch der verantwortliche Arzt oder die verantwortliche Ärztin zugegen.

Wehenformen

Die Gebärmutter ist ein Muskel, der sich nicht bewusst bewegen lässt. Zieht sich die Gebärmutter zusammen, so wird diese Kontraktion Wehe genannt. Die Wehe dient dazu, das Baby in die richtige Lage zu bringen oder die Geburt voranzutreiben. Wehe ist nicht gleich Wehe.

Schwangerschaftswehen
Schwangerschaftswehen fördern die Durchblutung der Gebärmuttermuskulatur. Der Muttermund wird nicht eröffnet. Bei Schwangerschaftswehen handelt es sich um kurze, unregelmässige Wehen, bei denen der Bauch hart wird. Häufig werden sie nicht gespürt. 4- bis 10-mal pro Tag ist normal.
Senkwehen
Senkwehen beginnen etwa um die 36. Schwangerschaftswoche und lassen das Kind tiefer ins Becken treten. Sie erweichen und verkürzen den Gebärmutterhals. Es  handelt sich um ein unregelmässiges Ziehen in der Leiste und im Kreuz, ca. ein- bis zweimal pro Stunde während rund 30 bis 40 Sekunden.
Vorwehen
Vorwehen können über kürzere Zeit regelmässig auftreten, verschwinden dann aber wieder. Sie treten meist in der Leisten- und Kreuzgegend auf und werden häufig (v.a. beim ersten Kind) mit den Geburtswehen verwechselt. Bei Unsicherheiten kann ein warmes Bad hilfreich sein. Beruhigen sich die Wehen durch das warme Wasser, so handelt es sich in der Regel um Vorwehen. Bleiben die Wehen bestehen oder werden sie stärker, handelt es sich meistens um Geburtswehen.
Geburtswehen
Geburtswehen treten rhythmisch und regelmässig auf. Der Muttermund wird eröffnet und das Kind tritt tiefer. Die Geburtswehen sind vor allem in der Leisten- und Kreuzgegend spürbar. Die Häufigkeit der Wehen nimmt zu, bis zu drei Wehen in 10 Minuten. Eine Wehe dauert 45-60 Sekunden.
Nachgeburtswehen
Für die Geburt der Plazenta braucht es nach Geburtswehen.
Nachwehen
Nachwehen dienen der Rückbildung der Gebärmutter und der Blutstillung durch Verkleinerung der Wundfläche. Sie treten in den ersten Tagen nach der Geburt auf, vermehrt beim Stillen. Nachwehen können bei Mehrgebärenden stärker empfunden werden, als bei Erstgebärenden.

Unsere Geburtszimmer

Geburtszimmer
Mit unseren drei voll ausgestatteten, klimatisierten Geburtszimmern – alle mit Badewanne – stellen wir sicher, dass stets genügend Kapazität zur Verfügung steht.
Es ist uns wichtig, dass Sie sich bei uns geborgen fühlen. Aus diesem Grund sind unsere Geburtszimmer farblich gestaltet und vermitteln eine warme und wohltuende Atmosphäre. Zusätzlich geniessen Sie volle Seesicht.

Wie und in welcher Position sie gebären, entscheiden Sie situativ mit unserer fachlichen Unterstützung.

Die natürliche Geburt

Zeichen, dass es losgeht
Wer zum ersten Mal vor einer Geburt steht, hat oft Angst, zu spät ins Spital zu fahren. In der Regel verlaufen die ersten Geburten jedoch gemächlich. Wenn Sie  regelmässig (ca. alle fünf Minuten) Wehen haben, Ihnen das Fruchtwasser abgegangen ist (Blasensprung), oder Sie leichte Blutungen haben, können das Zeichen für  einen Geburtsbeginn sein. Wenn Sie sich unsicher fühlen, ob Ihre Geburt eingesetzt hat, dürfen Sie sich gerne telefonisch unter 044 728 17 00 (Gebärsaal) melden und Ihre Symptome mit der Hebamme besprechen.
Phasen der Geburt
Während der Latenzphase reift das Gewebe der Zervix, bis es weich und nachgiebig genug ist, damit der Kopf ausreichend Druck gegen den Rand des Muttermundes ausüben kann, damit mütterliches Oxytocin ausgeschüttet wird.

Eröffnungsphase: Unter der Eröffnungsphase versteht man die Zeitspanne von einer Muttermundseröffnung von etwa 4–6 cm bis zur vollständigen (10 cm) Muttermundseröffnung.

Austreibungsphase: Sobald der Muttermund vollständig geöffnet ist, beginnt die Austreibungsphase. Das Baby wird durch den Geburtskanal geschoben, und die Presswehen setzen ein. Diese Phase endet mit der Geburt des Kindes.

Nachgeburtsphase: Die Nachgeburtsphase umfasst den Zeitpunkt von der Geburt des Neugeborenen bis zur Ausstossung der Plazenta.

Was wird unter der Geburt gemacht?
Wenn Sie bei uns eintreffen, werden Sie ins Untersuchungszimmer geführt. Die Hebamme kontrolliert die Herztöne des Babys und zeichnet mit dem CTG die Regelmässigkeit der Wehen auf. Sie kontrolliert Blutdruck, Urin, Gewicht und Lage des Babys. Eventuell wird ein Ultraschall durchgeführt. Der Geburtsbeginn oder -fortschritt kann mit einer Vaginaluntersuchung festgestellt werden.

 

Sobald die Geburt definitiv begonnen hat, wird Ihnen einen Venenzugang gelegt. Rund alle zwei Stunden findet eine Vaginaluntersuchung statt und Herztöne und Wehen werden kontinuierlich kontrolliert.

Steisslage
Die vaginale Geburt aus Steisslage ist möglich. Sie wird  am See-Spital durchgeführt, dies nach ausführlicher Beratung sowie nach sorgfältiger Einschätzung der  kindlichen Grösse im Verhältnis zum mütterlichen Becken und nach Ausschluss weiterer Geburtsrisiken. Gerne beraten wir Sie rund 6 bis 8 Wochen vor dem  errechneten Termin. Vereinbaren Sie dazu einen Termin in unserer Praxis: Tel. 044 728 17 02.

 

Ist eine vaginale Geburt bei Steisslage nicht zu empfehlen, so kann vor dem sonst erforderlichen Kaiserschnitt eine Drehung des Kindes in Schädellage versucht werden. Wir beraten Sie gerne, welche Methoden für Sie infrage kommen.

Schmerzlinderung
Kaum eine Geburt ist gänzlich schmerzfrei. Oft helfen bereits einfache Methoden wie eine richtige Atmung, Bewegung, eine veränderte Geburtsposition oder ein Bad. Wenn das zu wenig Entlastung bringt, so reicht die Palette der Schmerzlinderung von komplementärmedizinischen Methoden wie Homöopathie, Aromatherapie, Akupunktur, Massagen und Wickeln bis hin zu Schmerzmitteln der klassischen Schulmedizin.

 

Am See-Spital bieten wir zusätzlich die PCA (Patient Controlled Analgesia) an. Über eine Pumpe kann die Frau per Knopfdruck bestimmen, wann sie Schmerzmittel benötigt. Eine Überdosierung ist dabei nicht möglich.

 

Bei der PDA (Periduralanästhesie) wird im Bereich der Lendenwirbelsäule ein Katheter eingeführt, um die Nerven im Unterkörper zu betäuben. Das führt zu einer Entspannung im Unterleib und zu einer fast vollständigen Schmerzfreiheit. Die Dosierung der PDA ist so angepasst, dass Sie in Ihrer Mobilität kaum eingeschränkt werden und praktisch alle Geburtspositionen einnehmen können. Eine Wassergeburt ist mit einer PDA nicht möglich.

Kaiserschnitt

Erklärung Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt (Sectio Caesare) bei dem das Baby auf operativem Weg aus der Gebärmutter geholt wird – ist heute aus der Geburtshilfe nicht mehr wegzudenken. In der Schweiz kommt rund jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt.

Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Kaiserschnitt.

Primärer und sekundärer Kaiserschnitt
Der primäre Kaiserschnitt ist geplant und wird durchgeführt, bevor die Geburt natürlich eingesetzt hat. Indikationen dafür können eine geburtsunmögliche Lage des
Kindes oder bereits bekannte medizinische Gründe sein. Der sekundäre Kaiserschnitt hingegen wird aufgrund von Komplikationen nötig, die während der Geburt  auftreten können.

Ein Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff, der in Regionalanästhesie oder seltenst auch in Vollnarkose durchgeführt wird. Die Schmerzen danach sind nicht zu unterschätzen.

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